Song Book



 
  HR387
Title:Österreichische Volkslieder mit ihren Singweisen (REPRINT - GROSSFORMAT)
Publisher:Ziska, Franz und Julius Max Schottky. Hartleben's Verlag / Pesth
Year or Century of Publication:1819

Additional Information:
283 Texte samt Melodien auf 288 Seiten. Aufgeteilt in folgende Themenbereiche: Kindlichkeit, Liebe, Die Nacht, Frohsinn, Das Kirchweihfest.

Auszug aus dem Vorwort der Herausgeber:
'In dieser Sammlung wünschen wir einige Feld- und Alpenblumen zu einem Kranze gewunden zu haben, der sich etwa auch in stattlichen Zimmern als Frühlingskranz aufhängen ließe. Mühsam genug war die Blüthenlese, weil jedes Blatt bald in Wäldern und an Feldrainen, bald auf Berggifeln oder Wiesenmatten gepflückt wurde.
Wir fanden diese Gesänge in der Gebirgskette, die sich um Wien im Halbkreise lagert, in jenen lachenden Thälern, deren sanfte Schönheit denBesuchenden tief ergreift,wo die deutsche Vorzeit aus schmalen Burgfenstern herabblickt und des Weinstocks süße Frucht schimmert, in den Schluchten der Brühl und Sulz, in den Thälern van Laab, Breitenfurt und Kaltenleitgeben bis an des Schneegebirg's Grenzen hin, und auf der Fläche, die weit ausläuft gegen Ungarn. Doch ist diesen Liedern der Sing- und Klangraum in den bezeichneten Grenzen nicht gesteckt; sie schallen an jedem Ende des schönen Landes und bilden gleichsam einen Baum, der durch die blumenreichen Auen der Thäler und Schluchten, an jeder Quelle und an den lustigen Kristallbächen von seinen Wurzeln schlägt, und sie bis tief herab in flachere Gebiete auslaufen läßt. Der Stamm ist mächtig und gesund und die Äste ringen sich heraus aus den Thälern in die freie Bergluft, und strecken sich wie Riesenarme über das Land. Das Mark, der lautere Saft, der das Leben einhaucht, versiegt nie, er läßt die Blätter in des Mayes-Frische grünen, und wieder grünen, und jedes Blatt ist lebendig und wie es der Bergwind vom Zweige streift, so singt es fröhlich durch die Lüfte, und fällt als Volkslied nieder im den Hüttenzaun der Thalbewohner. Wie nun tausend sich ähnliche Blätter fliegen und doch jedes einzelne ein ein besonderes Kunstgebilde ist, eben so klingen dann auch tausend Lieder in einem Ton über Berg und Thal, aber ein jedes hat seine eigene Zunge, und so greift der Gesang im Wohllaute zusammen. Von wo aus aber die Blätter fliegen, wo des Baumes Stamm aufgeschossen, das weiß man nicht; auch er hat keine bleibende Stätte, auf daß ihm der Holzhauer mit scharfem Beile nicht beikomme.
Ein durch Monate fortgesetztes Suchen und Forschen gab der Sammlung, die dem Leser vorliegt, ihre jetzige Gestalt.
Geschrieben zu Wien im Monat May 1818. Die Herausgeber.'